Am Ende der Straße - Wolfgang Bauer

Die afghanische Ring Road. Eine Straße, die real existiert und dennoch ein Mysterium ist. Als einzige Straße verbindet der 2200 Kilometer lange kreisförmige Highway die wichtigsten Städte des Landes. Sie werde dem Land Einheit und Aufschwung bringen, so verprach man sich bei ihrem Bau. Seit sechzig Jahren wird an ihr gebaut, doch fertig ist sie noch immer nicht. Korruption und Misswirtschaft haben riesige Summen verschlungen. Nach dem Einmarsch der westlichen Truppen wurde die Straße zu einem blutigen Schlachtfeld. Kaum ein deutscher Journalist kennt Afghanistan so gut wie Wolfgang Bauer. Der Zeit-Reporter war viele Male vor Ort, machte die Schicksale der Menschen in preisgekrönten Reportagen anschaulich. Früh warnte er vor einer Rückkehr der Taliban. Im August 2021 wurde einer seiner engsten Mitarbeiter ermordet. Nach dem Fall Kabuls kehrt Wolfgang Bauer noch einmal zurück. Er bereist die Ring Road, sucht Orte auf, die er in den letzten 20 Jahren besucht hat – und geht der Frage nach: Warum ist der Westen in Afghanistan gescheitert? Was hat dieses Scheitern mit der milliardenschweren Entwicklungshilfe zu tun? Und wie geht es weiter? Seine Reportage ist eine Parabel über Hoffnung und Scheitern am Hindukusch.

"entfaltet eine ungemeine Sogwirkung"
Victor Mauer, Neue Züricher Zeitung
Über das Meer - Wolfgang Bauer

Wir haben uns syrischen Flüchtlingen angeschlossen, die versuchen, von Ägypten nach Italien zu gelangen, übers Meer. Wir haben uns Schleusern ausgeliefert, die nicht wissen, dass wir Journalisten sind. Deshalb treiben sie auch uns mit Schlägen voran, denn alles muss schnell gehen, damit die große Gruppe niemandem auffällt. Nur Amar und seine Familie sind eingeweiht, wer wir wirklich sind. Er ist ein alter Freund, den ich von meiner Berichterstattung über den syrischen Bürgerkrieg kenne. Verzweiflung hat ihn auf diese Reise gezwungen, er träumt davon, in Deutschland zu leben. Er wird für uns auf der Fahrt übersetzen. Wir haben uns lange Bärte wachsen lassen, uns neue Identitäten zugelegt. Auf der Reise sind wir Varj und Servat, Englischlehrer, zwei Flüchtlinge aus einer Kaukasus-Republik. Wir sind jetzt Teil des großen Exodus. Das Mittelmeer ist die Geburtsstätte Europas und mittlerweile der Schauplatz seines größten Versagens.

"ein herausragendes Buch"
Melissa Fleming, langjährige Sprecherin der UN-Flüchtlingshilfe
Die geraubten Mädchen - Wolfgang Bauer

Im Juli 2015 reiste der Zeit-Reporter Wolfgang Bauer nach Nigeria, um mit Mädchen zu sprechen, denen die Flucht aus der Sklaverei von Boko Haram gelungen ist. Die Mädchen und Frauen berichten von ihrem Leben vor ihrer Entführung, von ihrer Gefangenschaft und von ihren Träumen für eine bessere Zukunft. Die Erzählungen der Frauen bieten exklusive Einblicke in das Innenleben der Organisation und zeichnen ein detailliertes Bild des Schreckensregimes von Boko Haram. Zugleich beleuchtet das Buch die historischen und politischen Hintergründe des Terrors und zeigt, wie er das ethnische und kulturelle Gleichgewicht in einer der vielfältigsten Regionen der Welt zerstört. Vor allem aber gibt es den Mädchen ihre Stimme zurück.

"Dringend zur Lektüre empfohlen"
Malala Yousafzai, Friedensnobelpreisträgerin
Bruchzone - Wolfgang Bauer

Dieses Buch versteht sich als eine Art Frühwarnsystem. Die hier versammelten Reportagen, die zwischen 2010 und 2017 entstanden sind, erkunden die Zone, in der unsere Welt zerbricht oder gar schon zerbrochen ist. Sie versuchen die Brüche auszuleuchten, wie Klüfte im Gestein, ihre Tiefe festzustellen, ihre Ausmaße, ihre Verzweigungen. Diese Bruchzone ist der Ort der Umwälzung und Veränderung, dort beginnt, dort platzt auf, was uns kurz darauf auch in Europa und Amerika erfasst.

»Wolfgang Bauer macht in seinem Sammelband deutlich, wofür wir die Reportage brauchen: um Fakten mit Gefühlen zu verbinden, um Menschen in Extremsituationen zu verstehen.«
Anne Kohlick, Deutschlandfunk Kultur